Mit der Dampflok quer durch Frankfurt

Die Historische Eisenbahn Frankfurt wurde 1978 gegründet und hat zum Ziel, Dampflokomotiven als technische Kulturdenkmäler betriebsfähig zu erhalten. Eine der Loks steht allerdings vor dem Aus.

Hafenbahn Frankfurt 52 4867
Hafenbahn Frankfurt 52 4867

Am 26. Oktober 1977 um Punkt 16:04 Uhr war es soweit: Damals hatte sich die Bundesbahn „das Rauchen abgewöhnt“, wie es in einem Slogan hieß. Denn für das gesamte Deutsche Bahn-Netz wurde ein generelles Dampflokverbot ausgesprochen, das erst fünf Jahre später unter restriktiven Auflagen gelockert wurde.

Mit dem 150-jährigen Jubiläum der Eisenbahn in Deutschland fanden im Jahr 1985 wieder unter der Regie des Verkehrsmuseums Nürnberg flächendeckend Dampfzugsonderfahrten statt. Einer der Ausgangspunkte war das Rhein-Main-Gebiet, und einer der Stars der Fahrten war die Schnellzuglokomotive „01 118“ des Vereins. Die Lok wurde 1934 von der Lokomotivfabrik Krupp in Essen mit der Fabriknummer 1415 gebaut. Der Kaufpreis für Lokomotive und Tender betrug 208.597 Reichsmark. Nach vielen Sonderfahrten führte der Dampfhammer am 3. August 2019 einen letzten Sonderzug am Rhein entlang und am 4. August wurde sie in ein privates Museum in Battenberg überführt. Ein Sammler aus dem Oberen Edertal hatte die Lok bereits vor Jahren dem Verein Historische Eisenbahn Frankfurt, kurz HEF, abgekauft.

Hauptuntersuchung alle acht Jahre
„Eine Dampflok lebt nur, wenn sie dampft!“, so wie die Güterzuglokomotive „52 4867 der HEF. Sie ist ein weiteres historisches Industriedenkmal der Schiene und muß wie jedes andere Eisenbahnfahrzeug alle acht Jahre zur Hauptuntersuchung. Dies ist vergleichbar mit dem TÜV beim Pkw, jedoch wesentlich umfangreicher und teurer. Denn es muss der sichere Betrieb in jeder Situation gewährleistet sein, damit auch in Zukunft alle Fahrgäste sicher an ihr Ziel kommen. Hierbei wird die Lok meist nahezu vollständig in ihre Einzelteile zerlegt, Teile aufgearbeitet oder ersetzt und anschließend wieder zusammengebaut.

Auf Spenden angewiesen
Dieses Jahr nun steht die turnusmäßige Hauptuntersuchung der Dampflokomotive „52 4867“ an. Die dafür anfallenden Kosten werden erfahrungsgemäß einen mittleren sechsstelligen Eurobetrag ausmachen. Eine solche Summe können die Frankfurter Dampflok-Retter HEF allerdings aus den laufenden Einnahmen aus dem Fahrbetrieb nicht alleine aufbringen und sind somit auf Spenden angewiesen. Fakt ist: Aktuell steht die Lok kurz vor dem Aus, wie es in einem Spendenaufruf heißt. Laut HEF sei nur mit Hilfe einer frühzeitigen Fahrtenbuchung die Wiederaufnahme des Fahrbetriebes in diesem Jahr finanziell gesichert.

Kurz gesagt: Eine Dampflok ist allemal faszinierender, wenn sie unter Dampf steht und nicht im Schuppen steht. Lassen Sie sich also die Gelegenheit nicht entgehen, wenn die gewaltige Maschine der „52 4867“ unter Zischen und Fauchen ihre Kolben, Treibgestänge und Treibräder langsam in Bewegung setzt und vor der Kulisse der Hochhaustürme entlang des Mains fährt. Weitere Informationen zur beliebten Dampflok „52 4867“ erfahren Sie im folgenden Video. (RA)

Kontakt:
Historische Eisenbahn Frankfurt e.V.
Intzestraße 34
60314 Frankfurt am Main
Tel: 069 / 436 093
E-Mail: info@historische-eisenbahn-frankfurt.de

 

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

© - seniorenagentur-frankfurt.de