Loriot, der 100. Geburtstag

Plakat zur Ausstellung "Ach was - Loriot zum Hundersten". Ein rotes Sofa ist unter der Schrift zu sehen, ähnlich dem auf dem Loriot in seiner Fernsehsendung immer saß.
CMF Blick in die Ausstellung © Britta Frenz

Das Caricatura Museum in Frankfurt am Main wird Loriot anlässlich seines 100. Geburtstags würdigen. Vom 28. September bis zum 25. Februar werden dort in einer Ausstellung, die größer als üblich ausfällt, seine Werke zu sehen sein.

Vicco von Bülow (1923 – 2011) ist ein Name, den wohl eine jede Person kennt, die einen liebevollen Humor mit Spitzen schätzt. Der große deutsche Humorist hatte es nie nötig, nach unten zu treten. In seinen Sketchen hielt er den Menschen einen Spiegel vor, in dem ihnen ihre skurrilen Eigenheiten überspitzt vorgehalten wurden. Aber auch politisch hatte er viel zu sagen. So kann zum Beispiel seine „Rede des Bundestagsabgeordneten“ von 1972 auch heute noch jüngere Menschen begeistern, die vorher nicht einmal seinen Namen kannten und den intelligenten Humor schätzen.

Das Caricatura hat zu Loriot ein besonderes Verhältnis: Er ist der Zeichner des ersten Titelbildes der Satirezeitschrift „pardon“, dem geistigen Kind der „Neuen Frankfurter Schule“, auf deren künstlerischem Erbe das Museum gegründet wurde. Als verbindendes Element zwischen Loriot und der Frankfurter Schule werden auch Zeichnungen gezeigt, die von Humorist*innen, die sich mit seinem Werk auseinandergesetzt haben, gezeichnet wurden.

Werdegang des Künstlers

Tuschezeichnung: Zwei menschenähnliche Hunde sitzten auf einem Sofa und beobachten den kleinen Menschen der Fußabdrüge auf dem Boden hinterläßt.
© Studio Loriot Alles, was er macht, ist sinnlos

Von Bülow begann seine zeichnerische Karriere 1950 zunächst als Werbegrafiker, wo er sein zeichnerisches Markenzeichen, das Knollennasenmännchen, entwickelte. Um seine humoristischen Arbeiten von seinen kommerzielleren Arbeiten abzugrenzen, begann er diese mit Loriot, dem französischem Namen für seinen Wappenvogel, zu signieren. Seine Serie „Auf den Hund gekommen“, die er 1953 für den Stern zeichnete, wurde so heftig in Leserbriefen kritisiert, dass sie eingestellt wurde. Schon etwa ein Jahr später wurden diese Zeichnungen als Buch beim Diogenes Verlag ein Erfolg. Neben der Werbung zeichnete er zwischen 1955 und 1959 die Serie „Wahre Geschichten“ für die Weltbild.

Lupe vor einer gezeichneten Steinlaus in Mitten von Steinen
CMF Blick in die Ausstellung © Loriot Britta_Frenz

Ab 1956 erschuf er auch verschiedene Comicstrips für die Zeitschrift Quick und schrieb bis 1961 eine semiwöchentliche Briefkolumne für diese. In den siebziger Jahren erschuf Loriot wohl seine bekanntesten Werke: den Zeichentrick-Hund Wum für die Aktion Sorgenkind, sowie die Fernsehserie „Loriot“ (mit Evelyn Hamann). Später drehte er noch 1988 „Ödipussi“ und 1991 „Pappa ante portas“, beide Filme wurden Kassenschlager.

Die Ausstellung

Büsten zweier männlichen Knollenmännchen in Hut und Anzug. Einer hält Feldstecher hoch.
CMF Blick in die Ausstellung © Loriot Britta_Frenz

Die Ausstellung ist als Doppelausstellung konzipiert. Sie umfasst sowohl Loriots Werke, als auch die Arbeiten der „Neuen Frankfurter Schule“. Der humoristische Zeichner Loriot wird durch die frühen Cartoons für den Stern, als auch seine Arbeiten für seine zahlreichen Cartoonbücher gezeigt. Das Werk des Film- und Fernsehstars Loriot wird durch Filmausschnitte im eigens eingerichteten Kino in der Museumsgalerie, sowie mit Originaldokumenten, Fotos und Requisiten gewürdigt. Bisher noch nie in einer Ausstellung gezeigt, können auch seine frühen Werbegrafiken betrachtet werden.

In Kooperation mit dem „Deutschen Filminstitut & Filmmuseum“ gibt es die Möglichkeit, Loriots filmische Werke auch auf der großen Leinwand zu sehen. Das Kinoticket oder Ausstellungsticket ermöglicht hier einen ermäßigten Eintritt zur jeweils anderen Veranstaltung!

paw/Oktober 2023

Wann:
28.09.2023 – 12.05.2024
Di – So: 11:00 – 19:00 Uhr
24.12.2023, 31.12.2023 geschlossen
25.12.2023 – 26.12.2023, 01.01.2024 geöffnet

Wo:
Caricatura Museum Frankfurt
Weckmarkt 17
60311 Frankfurt am Main

Kosten:
8€ (4€ ermäßigt),
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei

Kontakt:
Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17
60311 Frankfurt am Main
Tel: 069 21230161
E-Mail: caricatura.museum@stadt-frankfurt.de

Barrierefreiheit:
Barrierefrei

Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Ödipussi:
18.10.2023 und 28.10.2023,
20:30 – 22:00 Uhr

Loriots große Trickfilmrevue:
21.10.2023 und 29.10.2023
20:30 – 22:00 Uhr

Pappa ante portas:
16.11.2023 20:30 Uhr
21.11.2023 18:00 Uhr

Wo:
Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Kontakt:
Kino des Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Tel: 069 961220 – 0
E-Mail: info@dff.film

Kosten: 4€

Barrierefreiheit:
teilweise

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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