Honig ist nicht gleich Honig!

In Deutschland ist der Verzehr von Honig sehr beliebt. Dies nicht nur, weil er bei Halsentzündung und Erkältung empfohlen wird, sondern auch weil er sehr süß ist. Er ist wunderbar vielseitig und gibt zum Beispiel einem Müsli oder einem Nachtisch eine feine süße Note. Mittlerweile gibt es über einhundert Honigsorten, die sich unter anderem hinsichtlich Konsistenz, Farbe und Geschmack unterscheiden. Denn Honig ist nicht gleich Honig. Doch wo liegen die Unterschiede? Und wie sollte man Honig am besten lagern?

Zunächst einmal die Frage: Woraus besteht Honig?

Laut Recherche von BR-Ratgeber besteht Honig zu 80 % aus Zucker, zu 17 % aus Wasser und zu 3 % aus Vitaminen. Der Glucose-Anteil im Honig führt dazu, dass der Honig süßer ist als Zucker. Um die gleiche Süße zu erreichen, bedarf es weniger Honig. Dadurch nimmt man weniger Kohlenhydrate auf. Honig wirkt sich auch positiv auf den Blutzuckerspiegel aus.

Honig mit Ingwer: Stärkt Ihre Abwehrkräfte

Wenn Sie Honig mit Ingwer und etwas Zitronensaft in ein Glas geben und diese für etwa zwei bis drei Wochen ziehen lassen, dann haben Sie einen Zaubertrank. Nehmen Sie davon täglich einen bis drei Löffel und stärken Sie damit ihre Abwehrkräfte. Vor allem im Winter schützen Sie sich vor Erkältungen und es wärmt Sie auf, wenn es draußen kalt wird.

Blüten- und Waldhonig

Foto: Pexels von Kat Smith

BR-Ratgeber erklärt: Es gibt zwei Hauptkategorien von Honigsorten, Blüten- und Waldhonig. Blütenhonig wird von Bienen produziert, die Blütenpollen sammeln, so entsteht zum Beispiel Rapshonig aus Rapsblütennektar. Waldhonig produzieren die Bienen aus Honigtau, einem Sekret, das pflanzensaugende Insekten ausscheiden, zum Beispiel Tannenhonig aus Honigtau von der Weißtanne. Es können aber auch beide Arten gemischt vorkommen, zum Beispiel Lindenhonig aus dem Blütennektar und dem Honigtau der Linde. Man kann sich einfach merken, helle Honigsorten sind meist mild und süß, dunkle haben einen herberen Geschmack.

Wie lagert man Honig?

Bei der Ernte ist der Honig klar und flüssig. Der Honig kandiert früher oder später. Diese Bildung von Traubenzuckerkristallen im Honig ist ein natürlicher Vorgang, der die Qualität nicht beeinflusst. Ist der Honig auskristallisiert, wird er wieder flüssig, wenn man ihn im warmen Wasserbad erwärmt. Bitte beachten Sie: Bei Temperaturen über 40 °C verliert der Honig wertvolle Inhaltsstoffe. Damit der Honig keine Feuchtigkeit aufnimmt, sollte man den Deckel immer gut verschließen. Es wird empfohlen, den cremigen Honig bei zehn bis zwölf Grad und den flüssigen Honig bei achtzehn bis zwanzig Grad aufzubewahren. Außerdem sollte der Honig in trockenen Räumen kühl und dunkel gelagert werden. Aufgrund seines geringen Wasseranteils und seines hohen Zuckeranteils kann man den Honig sehr lange aufbewahren, so BR-Ratgeber.

Achtung: Honig wird weltweit am häufigsten gefälscht!

Nach Recherche des Spiegels, ist Honig bei uns sehr beliebt und wird sehr oft verzehrt. Im Schnitt isst der Deutsche ein Kilogramm Honig im Jahr. Die heimischen Bienen können leider nicht so viel produzieren. Eine Biene produziert in ihrem Leben etwa zwei Teelöffel voll und es dauert, bis Honig entsteht. Imker*innen können den Honig hierzulande nur wenige Male im Jahr ernten. Um den Bedarf zu decken muss zusätzlich Honig nach Deutschland importiert werden. Von zehn Gläsern Honig in den Regalen von Supermärkten kommen etwa acht Gläser aus dem Ausland. Das Problem ist, dass in einigen Ländern der Honig nicht so genau kontrolliert wird. In China, zum Beispiel, wird der Honig zu früh aus den Waben genommen. Um den noch sehr flüssigen Honig auf die richtige Konsistenz einzustellen, wird billiger Zuckersirup aus Mais oder Rüben hinzugefügt. Diese Firmen verkaufen dann den Honig-Zuckersirup-Mix als echten Honig weiter. Diese billigen Fälschungen kommen dann zu uns nach Europa. Die Händler*innen machen damit große Gewinne, denn die Fälschungen sind viel günstiger herzustellen als echter Honig. Viele Importeure haben das gemerkt. Sie wollen vermeiden, dass Ihnen die gepanschte Mischung untergeschoben wird und verzichten darauf, Honig aus China zu kaufen. Auch einige Länder haben darauf reagiert. In den USA, zum Beispiel, wurde die Steuer auf chinesischen Honig erhöht, wodurch er dreimal so teuer wird. Aber die Firmen versuchen diese Steuer zu umgehen, in dem Sie den Honig zuerst in ein anderes Land, zum Beispiel Malaysia oder Russland, exportieren. Von dort wird er dann weiterverkauft. Als Ursprungsland wird dann jedoch Malaysia oder Russland angegeben, das Ursprungsland China taucht nicht mehr auf. Einige Firmen lassen in Deutschland den importierten Honig in Laboren testen. Doch die Betrüger*innen entwickeln immer wieder neue Strategien, um bei den Labortests nicht entdeckt zu werden. Sie fügen zum Beispiel Blütenstaub hinzu oder filtern den Honig, sodass keine auffälligen Bestandteile mehr darin sind. Es wird immer schwieriger, Fälschungen zu erkennen. Es schadet nicht der Gesundheit, Zuckersirup statt Honig zu essen, jedoch handelt es sich um Betrug, wenn die Produktangaben falsch sind. Für den Verbraucher ist es wichtig, dass Produkte tatsächlich das enthalten, was auf der Packung angegeben ist. In Deutschland gibt es genaue Vorgaben, wie Lebensmittel zu kennzeichnen sind.

Welche Folgen hat der Betrug mit Honig?

Der Honigbetrug hat schlimme Folgen für die Umwelt. Die meisten Kund*innen entscheiden sich im Supermarkt für die günstigere gefälschte Variante aus China. Das führt dazu, dass die echten Honige weniger nachgefragt werden und die Imker*innen weniger Geld verdienen. Das bedeutet, für viele Imker*innen lohnt sich die aufwendige Bienenhaltung nicht mehr, so der Spiegel.

Da immer mehr Landflächen bebaut werden, finden Honigbienen auch weniger Nahrung. Bienen leiden immer mehr unter dem Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft. Imker*innen kümmern sich um Honigbienen, sie sorgen für Nahrung und halten Schädlinge fern. Wenn die Imker*innen nicht mehr da sind, werden auch die Bienen nicht mehr da sein. Honigbienen sind auf die Menschen angewiesen, aber auch für uns Menschen sind Bienen lebenswichtig. Nur die Bestäubung durch Bienen versetzen manche Pflanzen in die Lage, Früchte zu tragen. Dazu gehören zum Beispiel Apfelbäume und Erdbeerpflanzen. Ohne die Arbeit von Bienen müssten wir Menschen uns sehr einseitig ernähren, stellt der Spiegel fest.

Um dem Bienensterben entgegenzuwirken, sollte man darauf achten, woher der Honig stammt. Wenn man sich sicher sein will, dass im Honigglas ausschließlich echte Honig drin ist, dann kauft man am besten den etwas teureren Honig aus der Region direkt von Imker*innen, empfiehlt der Spiegel.

Text: Fassieh Khairi

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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