Frankfurt und der NS: Drei Ausstellungen vom HMF

Von Dezember 2021 bis April 2023 widmet sich das Historische Museum Frankfurt (HMF) in drei Ausstellungen dem Thema Frankfurt im Nationalsozialismus und der Aufarbeitung nach dem Ende der Nazi-Herrschaft. Spurensuche.

Vor 1933 war Frankfurt am Main die Stadt mit dem höchsten jüdischen Bevölkerungsanteil im Reich und galt als offen und demokratisch. Um so erstaunlicher, wie schnell der Nationalsozialismus mit seiner menschenverachtenden Ideologie auch hier auf fruchtbaren Boden stoßen konnte. Das Historische Museum Frankfurt plant aus diesem Anlass die erste umfassende Ausstellung über die Zeit von 1933 bis 1945 in der Mainmetropole sowie deren Vorgeschichte und Nachwirkung bis heute.

Täter, Opfer und blinder Gehorsam
Die Präsentation des Historischen Museums führt durch den damaligen Stadt-Alltag der Frankfurter*innen, erzählt individuelle Geschichten und zeigt wichtige Schauplätze wie beispielsweise das Rathaus, die Universität oder das Gericht. Hierbei geht es nicht nur um Täter und Opfer, sondern auch um die Konsequenz von politischer Untätigkeit, Wegsehen, Profitieren oder blindem Gehorsam.

Kinder in der NS-Zeit
Das Junge Museum thematisiert vor allem die Bereiche Schule, Familie, Spiel, Jugend und Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg: „Ausgehend vom Alltags- und Familienleben junger Frankfurter*innen gibt die Ausstellung Einblick in Mentalitäten, Handlungsspielräume und Gesellschaftsstrukturen in der NS-Zeit. Im Mittelpunkt steht die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen, die anhand von Zeitzeug*innen-Interviews, biografischen Dokumenten und Objekten erzählt werden. In Gesprächen mit Frankfurter*innen werden Fortwirkungen der NS-Zeit bis in die Gegenwart thematisiert und die Besucher*innen zur Auseinandersetzung mit den eigenen Standpunkten ermutigt“, heißt es dazu ergänzend.

Spurensuche im Heute
Für das Stadtlabor begibt sich eine Gruppe von Frankfurter*innen auf Spurensuche. Sie untersuchen Orte, Dinge oder Ereignisse, die sie persönlich an die NS-Zeit erinnern. In Workshops wird die Erinnerungsarbeit für alle Beteiligten zugänglich. Bei ihren Recherchen werden die Stadtlaborant*innen von Expert*innen aus Museum, Archiv und Ausstellungsgestaltung unterstützt.

Zusammenfassung: Vom 9. Dezember 2021 bis 11. September 2022 beschäftigt sich das Historische Museum mit dem Thema „Eine Stadt macht mit“, im Frankfurter Stadtlabor sind die Besucher*innen „Auf Spurensuche im Heute“ und im Jungen Museum heißt es noch bis zum 23. April 2023 „Nachgefragt: Frankfurt und der NS“. Letzteres bietet speziell für ältere Besucher*innen eine Tour mit dem Multimedia-Guide. Einen guten Überblick und weitere Hintergrundinformationen bietet auch das Institut für Stadtgeschichte in dem Internetportal www.frankfurt1933-1945.de an. (KN)

Wann:
09. 12.2021 – 11. 07. 2022 (Historisches Museum)
09. 12.2021 – 11. 07. 2022 (Stadtlabor Frankfurt)
09. 12.2021 – 23.04.2023 (Junges Museum)

Kontakt:
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 069 /  212 351 54
E-Mail: besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de

Anmeldung:
Nicht erforderlich

Kosten:

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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