Fake News – wie geht man damit um?
Falsche Behauptungen können sehr gefährlich sein und tauchen vor allem in sozialen Medien und Messenger-Diensten auf. Darüber verbreiten sich die Falschmeldungen rasend schnell. Die gute Nachricht ist, dass man diese Falschmeldungen stoppen kann, indem man einige Punkte berücksichtigt. Im Folgenden erfahren Sie Tipps, wie Sie Falschmeldungen erkennen und die Verbreitung im Internet stoppen können.
Was sind Fake News?

Fake News sind Falschmeldungen, Unwahrheiten oder Desinformationen, die aufgrund der Möglichkeiten, welche das Internet bietet, leider sehr schnell verbreitet werden können.
Es gibt sie seit Menschengedenken, und sie stellen heute ein weltweites Phänomen dar. Es ist nicht nur die Medienlandschaft unübersichtlich geworden, auch die im Netz gestellten Informationen unterliegen nicht mehr zwangsweise der Kontrolle einer anerkannten unabhängigen Einrichtung. Jeder Person ist es im Grunde möglich im weltweiten Netz Desinformationen zu verbreiten.
In der heutigen Zeit gibt es unheimlich viele Quellen, die uns mit ungeprüften Informationen bombardieren. Und diese Informationen, ob wahr oder falsch, werden schnell, z.B. über WhatsApp weiter geteilt; und das innerhalb von Sekunden. Insbesondere wenn es sich um Falschmeldungen handelt, kann dies für uns gravierende Folgen haben.
Es kommt vor, dass Journalisten bei der Veröffentlichung von Informationen, ganz gleich, ob es sich um Wort, Bild oder Grafik handelt, nicht die gebotene Sorgfalt walten lassen und den Wahrheitsgehalt nicht überprüfen. Während hierbei die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt wird, können Fake News auch ganz gezielt ins Netz gestellt werden – eine Gefahr für Gesellschaften und Demokratien weltweit. Dies kann beispielsweise vor demokratischen Wahlen oder in Pandemie-Zeiten Ängste, Vorurteile, aber auch Unsicherheiten in der Bevölkerung schüren und verstärken.
Fake News können ebenfalls zu Propagandazwecken genutzt werden, dass gezielt versucht wird, politische Meinungen zu formen oder zu manipulieren. Auch das gab es schon immer. Der Zweite Weltkrieg wurde zum Beispiel durch gezielte Falschmeldungen ausgelöst. In einem von den Nazis inszenierten Zwischenfall stürmten deutsche Soldaten in polnischer Uniform und mit polnischen Sprachkenntnissen den damals auf deutschem Gebiet liegenden Sender Gleiwitz. Die Falschmeldung, dass angeblich polnische Soldaten den Sender überfallen haben sollten, wurde von den Deutschen verbreitet. Obwohl die Bewohner von Gleiwitz die Meldung im Radio hörten, wussten sie, dass es sich nur um eine Falschmeldung handeln konnte. Es waren weit und breit keine polnischen Soldaten zu sehen. Dennoch verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Und kurze Zeit später marschierten die Nazis in Polen ein.
Leider gibt es auch Menschen, die mit Fake News viel Geld verdienen, indem sie zum Beispiel mit einer schockierenden unwahren Schlagzeile bei Facebook Tausende von Klicks bekommen oder auch Börsenkurse beeinflussen.
Was kann man tun, um herauszufinden, ob es sich um Fake News handelt?
Fake News kann im Internet in Form von Texten, Bildern oder auch Videos auftauchen. Die Bundesregierung will dagegen vorgehen und bittet die Bürger*innen, auch aufmerksam zu sein. Deshalb hat sie auf ihrer Internetseite folgende Punkte aufgelistet, um Desinformationen zu erkennen.
Tipp 1: Nicht einfach weiterleiten
Emotionale oder besonders reißerische Informationen verbreiten oft Panik. Menschen neigen dazu, angetrieben durch die entstehenden Sorgen, diese Nachrichten oder Bilder-weiterzuleiten. Ein kritisches Hinterfragen wird dabei meist vergessen. Wird zum Beispiel ein weinendes Kind, das ganz alleine auf einer Straße steht, bildlich dargestellt oder beschrieben, wirkt dies unmittelbar dramatisch und emotional. Nachrichten dieser Art werden häufiger verbreitet. Aus diesem Grund sollten vor dem weiterleiten Textinhalte kritisch auf Widersprüche überprüft werden. Gegebenenfalls sind solche Nachrichten zu löschen.
Tipp 2: Prüfen Sie den Wahrheitsgehalt!
Zum überprüfen der dargestellten Fakten auf deren Wahrheitsgehalt können Schlüsselwörter aus der jeweiligen Nachricht zusammen mit dem Begriff Faktencheck in eine Suchmaschine eingegeben werden. Die Verlässlichkeit der Informationen kann ebenso durch überprüfen der verlinkten Quellen besser eingeschätzt werden. Unabhängige öffentlich-rechtliche Medien und Einrichtungen überprüfen ebenfalls Meldungen und stellen sie gegebenenfalls richtig.
Tipp 3: Von wem stammt die Nachricht?
Ein guter Indikator, dass es sich nicht um Fake News handelt, ist, wenn der Urheber der Information leicht zu identifizieren ist. Oder er einer seriösen Nachrichtenquelle zugeordnet werden kann. In den sozialen Netzwerken erkennt man verifizierte Accounts grundsätzlich an einem blauen Hacken. Ein Blick in das Impressum der Websites hilft hier auch weiter: Ist die Anschrift vollständig enthalten oder wird nur eine anonyme Adresse angegeben.
Tipp 4: Was sagen andere Quellen?
Nachrichten werden häufig von unterschiedlichen Medien, teilweise sogar aus verschiedenen Ländern verbreitet. Ein Vergleich der Nachrichten aus diesen unterschiedlichen Quellen zeigt Ihnen, ob die wesentlichen Fakten übereinstimmen.
Tipp 5: Prüfen Sie die Bilder auf Echtheit!
Zur Überprüfung kann man die Grafikadresse in eine Suchmaschine kopieren. Das Suchergebnis zeigt, inwieweit ein Bild aktuell ist und ob es möglicherweise in einem anderen Zusammenhang im Netz auftaucht. Dadurch lassen sich Rückschlüsse ziehen, ob es sich tatsächlich um ein Original handelt.
Text: Fassieh Khairi