Energiespartipps für den Privathaushalt

Durch Einsparungen beim Energieverbrauch in allen Privathaushalten, können vielleicht die gegenwärtig enorm steigenden Energiekosten auf einem für alle finanzierbaren Niveau gehalten werden. Hier finden sie eine Anzahl von Energiespartipps, wie jeder Einzelne durch kleine Veränderungen Energie einsparen und zum möglichen Gelingen beitragen kann.

Foto: Bundesregierung/Tybussek

Die von Russland gedrosselten Gas- und Öllieferungen an uns, führen derzeit zu unvorhersehbar steigenden Energiepreisen. Die Bundesregierung, Städte und Gemeinden, sowie die Verbraucherzentralen und Wohlfahrtsverbände bieten Unterstützung an. Sie geben Energiespartipps und raten jedem Einzelnen den persönlichen Energieverbrauch zu senken. Auch die Energieversorger bieten Energieberatung an. Ein regelmäßiger Blick auf den Strom-, Gas- und Warmwasserzähler, hilft den Energieverbrauch zu kontrollieren. Um zukünftig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren Lieferanten zu minimieren und gleichzeitig dem Klimawandel entgegen zu wirken, wäre ein erster Schritt beim Stromverbrauch, der Wechsel zu einem Anbieter von Ökostrom. Ausführliche Informationen zur Energiewechsel-Kampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), gibt es mit einem Klick hier. Beim Verbrauch von Erdgas in den deutschen Haushalten, entfallen laut BMWK etwa 80 Prozent auf Heizung und Warmwasser, von denen 15 Prozent durch einfache Maßnahmen eingespart werden könnten.

Zitat: Beispiel Erdgas: 21 Millionen Haushalte in Deutschland sind auf Erdgas angewiesen. 80 Prozent des Verbrauchs entfallen auf Heizen und warmes Wasser. 15 Prozent davon können kurzfristig und mit einfachen Maßnahmen eingespart werden.(Quelle).

Energiespartipps ohne kostenintensive Anschaffungen

Unter anderem raten Bundesregierung, Wohlfahrtsverbände und Verbraucherzentralen zu folgenden einfachen Einsparmöglichkeiten im Privathaushalt:

Warmwasser

Hände mit kaltem Wasser waschen. Warmwasser, beispielsweise während des Zähneputzens, nicht weiterlaufen lassen und duschen statt Vollbad. Zum Duschverhalten: Wasser während dem Einseifen nicht laufen lassen, kürzer duschen und alten Duschkopf durch ein wassersparendes Modell austauschen. Duschsparköpfe verbrauchen 6 bis 8 Liter, herkömmliche 10 bis 12 Liter pro Minute. Mit einem Klick hier, erhalten sie Tipps, wie sie ihre Duschkosten ermitteln können und erhalten Ratschläge, wie und wo sie ihre Kosten für Warmwasser einsparen können. Zudem sind in einer Tabelle, beispielhaft anhand der Durchschnittswerte der Energie- und Wasserpreise in NRW, die Kosten einer Dusche bei verschiedenen Energieträgern aufgelistet (Quelle: Verbraucherzentrale NRW).

Für einkommensschwache Haushalte (z.B. Empfänger von Sozialleistungen) bietet die Caritas, wie bereits erwähnt, einen kostenlosen Energiesparservice an, wobei u.a. bei Bedarf der Duschkopf kostenlos ausgetauscht wird.

Zitat: Je nach Bedarf gibt es sogenannte Soforthilfen im Wert von bis zu 70 Euro wie zum Beispiel LED-Filament-Leuchtmittel, schaltbare Steckdosenleisten, wassersparende Duschköpfe und Wasserstrahlregler oder diverse Thermo- und Hygrometer. (Quelle)

Beleuchtung

Austausch der Leuchtmittel in allen Räumen ihrer Wohnung durch LED-Beleuchtung. Auch hier gibt es, bei Bedürftigkeit und bei einem Energiecheck durch die Caritas, einen kostenlosen Austausch der Leuchtmittel. Zudem sollte man darauf achten, dass die Beleuchtung nur in dem Raum angeschaltet ist, in dem man sich gerade aufhält. Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren können dabei hilfreich sein.

Standby-Geräte

Schaltbare Steckdosenleisten für alle elektrischen Geräte, die sonst im Stand-by-Betrieb permanent Strom verbrauchen. (z.B. Fenseher, Stereoanlage, Computer, Drucker, Monitore, Router, Modems, etc.). Bei Bedarf können Haushalte mit geringem Einkommen auch hier Unterstützung von der Caritas erhalten.

Heizen

Vor allem sollten Heizungen nie zugestellt oder verdeckt sein. Man sollte die Heizung regelmäßig entlüften, da Luft kein guter Wärmeleiter ist. Eine einfache Anleitung zum Entlüften der Heizung findet man mit einem Klick hier. Das Senken der Raumtemperatur um 1 Grad, erspart 6% Energiekosten. Bezüglich der Raumtemperatur in den Wohnräumen raten die Verbraucherzentralen im Schlafzimmer zu einer Raumtemperatur von 18 Grad Celsius. Dies sei die optimale Temperatur zum Schlafen. Aber Vorsicht bei aller Sparsamkeit: Eine Raumtemperatur unter 16 Grad Celsius kann zu erhöhter Luftfeuchtigkeit und zu Schimmelbildung führen. Für das sparsame Heizen empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW in ihrer Broschüre „Energiespartipps in einfacher Sprache“:

WohnraumEmpfohlene RaumtemperaturHeizstufeHeizstufe bei Abwesenheit (Winter)
Schlafzimmer16–18 °CStufe 2–3Stufe 2
Küche18 °CStufe 2–3Stufe 2
Bad (wenn sie im Raum sind)21–24 °CStufe: 3–4Stufe 2
Wohnzimmer Kinderzimmer Arbeitszimmer20–21 °CStufe 3–4Stufe 2

Ist man nicht zuhause, sollte man im Winter die Heizung auf Stufe 2 und nicht auf Stufe Null stellen.  Auch der Austausch herkömmlicher Heizkörperthermostate mit programmierbaren Energiespar-Thermostatköpfen mit Zeitschaltung, hilft die Heizkosten zu senken. Über eine Digitalanzeige kann hiermit die Raumtemperatur abgelesen und genauer bestimmt werden. Ein Energiespar-Thermostatkopf ist bereits ab etwa 20 Euro zu erwerben. Weitere Tipps zum Einsparen von Heizkosten findet man mit einem Klick hier.

Abdichten von Türen und Fenstern

Eine weitere Maßnahme zum senken von Heizkosten ist das Abdichten von Türen und Fenstern. Hierzu bieten sich Schaumstoff- oder Gummidichtungen an. Wegen der längeren Haltbarkeit (ca. 8 Jahre) rät der Fachmann zu Gummidichtungen. Um Türen zusätzlich abzudichten bietet sich das Anbringen sogenannter Türbürsten an. Eine kurze Anleitung zum Anbringen der genannten Abdichtungsmethoden und weitere Tipps, kann man sich in einem Videobeitrag mit einem Klick hier anschauen.

Regelmäßiges Lüften

Während des Lüftens Heizung ausmachen. Laut Verbraucherzentrale NRW sollten, um Schimmelbildung zu vermeiden, die Wohnräume auch im Winter mindestens dreimal täglich gelüftet werden. Bei offenem Fenster jeweils 5 bis 10 Minuten, bei gekipptem Fenster 15 bis 30 Minuten.

Kochen

Wasser nicht auf dem Herd, sondern in einem Wasserkocher oder mit einem Tauchsieder erhitzen.  Nur die tatsächlich benötigte Menge im Wasserkocher erhitzen (benötigte Menge abmessen). Beim Kochen den Deckel auf den Topf, erspart zwischen einem und zwei Drittel Energiekosten. Bei Elektroherden den Herd früher ausschalten, um die Restwärme zu nutzen und wenn es die Zubereitung des Lebensmittels erlaubt, auf das Vorheizen des Backofens verzichten. Kann man auf das Vorheizen verzichten, erspart das etwa 8 % Stromkosten, d.h.: Backofen einschalten, die Speise in den Backofen schieben und die Garzeit durch Nachschauen prüfen. Hat der Elektroherd eine Umluftfunktion spart man 15 % Stromkosten.

Kühlschrank

Die Kühlschranktemperatur auf 7 Grad einstellen, Stufe 2 oder 3 (Thermometer). Der Kühlschrank muss nicht kälter sein. Das Gefrierfach sollte eine Temperatur von minus 18 Grad Celsius haben. Damit nicht zu viel Kälte aus dem Kühlschrank entweicht, die Kühlschranktür schnellst möglich wieder schließen. Warme Speisen abkühlen lassen, bevor man sie im Kühlschrank lagert. Kühlschrank und Gefriertruhe regelmäßig abtauen. Einen Flyer mit Tipps zum Energieeinsparen beim Kühlschrank gibt es hier zum Download. Haushalte mit geringem Einkommen können unter bestimmten Voraussetzungen beim Neukauf eines energieeffizienten Kühlgerätes eine Abwrackprämie als Förderung erhalten. Details, siehe mit einem Klick hier. Den Gutschein erhält man bei einem kostenlosen Stromspar-Check von der Caritas. Die Förderung erfolgt durch das Bundesumweltministerium und das Energiereferat der Stadt Frankfurt.

Waschmaschine

Die Waschmaschine, wenn möglich mit Warmwasseranschluss nutzen. Dadurch benötigt die Waschmaschine weniger Strom zum Aufheizen des Waschwassers. Die Waschmaschine vollmachen und leicht bzw. normal verschmutzte Wäsche bei 30 oder 40 Grad waschen und auf Vorwäsche verzichten.

Wäsche trocknen

An der frischen Luft (Balkon, Garten, etc.) die Wäsche zum Trocknen aufhängen, ist natürlich am sparsamsten und besten. Sollte das nicht möglich sein, sollte man die Wäsche auf dem Dachboden oder im Keller trocknen lassen, um Feuchtigkeit in der Wohnung zu vermeiden. Benutzt man einen Wäschetrockner sollte die Wäsche vorher mit 1200 Umdrehungen geschleudert werden.

Unterhaltungselektronik

Fernseher, Stereoanlagen, Computer, Spielekonsolen etc., die nach dem Ausschalten im Standby-Betrieb verbleiben, sollten bei Nichtbenutzung mit einer schaltbaren Steckdosenleiste vom Stromnetz getrennt werden. Energiesparend ist auch die Verwendung eines Laptop statt eines Computers.

Den Stromverbrauch einzelner Geräte ermitteln

Den Stromverbrauch einzelner Geräte in Ihrem Haushalt, können sie durch ein Strommessgerät ermitteln. Ein Solches kann für die Dauer von 14 Tagen kostenlos beim Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main (Stromsparhotline: 069 212-39090) und dem Mainova- oder Süwag-Servicecenter ausgeliehen oder für etwa 30 Euro im Handel erworben werden (Kontakt).

Haben sie ein Budget für Neuanschaffungen?

Alte Elektrogeräte verbrauchen in der Regel häufig erheblich mehr Strom. Oft lohnt sich ein Vergleich der Kosten für eine Neuanschaffung und der Energieersparnis. Bei notwendigen Neuanschaffungen sollte man unbedingt auf die Energieeffizienzklasse achten. Beim Kauf neuer Geräte also unbedingt auf das Energielabel achten. Empfohlen wird die Klassifizierung in A+ bis A+++.

Unterstützung von Haushalten mit niedrigem Einkommen

Wie zuvor bereits erwähnt, bietet die Caritas zur Unterstützung von Haushalten mit niedrigem Einkommen, einen kostenlosen Stromspar-Check an. Das kostenlose Angebot wird wie folgt beschrieben:

Zitat: Je nach Bedarf gibt es sogenannte Soforthilfen im Wert von bis zu 70 Euro, wie zum Beispiel LED-Filament-Leuchtmittel, schaltbare Steckdosenleisten, wassersparende Duschköpfe und Wasserstrahlregler oder diverse Thermo- und Hygrometer. (Quelle)

Zitat: „Sie erhalten von den Stromsparberatern Tipps zum Verbraucherverhalten und Energiesparartikel wie LED-Leuchtmittel, Duschsparköpfe, etc. Im Rahmen des bundesweiten und städtischen Kühlschrank-Austauschprogramms haben Haushalte mit geringem Einkommen außerdem unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf einen Zuschuss von bis zu 220,00 Euro, um einen neuen, energieeffizienten Kühlschrank zu kaufen.

Das Angebot des Energiesparservices ist für Menschen, die Arbeitslosengeld II oder andere Transferleistungen beziehen, vollkommenkostenfrei“ (Quelle).

Transferleistungen sind beispielsweise die Sozialhilfe, Sozialleistungen zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, oder das Wohngeld. Auch wer nur ein Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze hat, kann dieses Angebot in Anspruch nehmen. Wie sie Kontakt zu ihrem Stromsparhelfer der Caritas in Ihrer Nähe aufnehmen können um einen Termin für ihren Stromspar-Check zu vereinbaren, ersehen sie am Ende dieses Beitrags.

Weitere Spar- und Energiespartipps der Verbraucherzentrale für den Privathaushalt unter folgenden Links:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/sparen-und-anlegen/wenn-das-geld-knapp-wird-69-tipps-fuer-schnelle-hilfe-72603

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/strom-sparen/strom-sparen-im-haushalt-einfache-tipps-10734

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie

Kostenlose Energieberatung:

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/deutsche-einheit/stromspar-check-2022430

https://www.stromspar-check.de/

https://www.stromspar-check.de/stromspar-check/im-ueberblick

https://www.stromspar-check.de/standorte/details/stromspar-check-frankfurt-am-main

Text: Michael Baur (mba)

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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