Corona-Tests in Frankfurt

Viele wollen Gewissheit haben, ob sie Angehörige einer Risikogruppe, wie die Großeltern oder Personen mit Vorerkrankungen besuchen können – und lassen sich auf Corona testen. Ein Überblick.

Die Meinungen darüber, welche Corona-Tests sinnvoll sind, gehen auseinander. Sie unterscheiden sich in drei Verfahren:

Bei einer PCR-Testung (Polymerase-Kettenreaktion) müssen die Proben nach einem Rachen-Abstrich in ein Labor transportiert werden. Hier wird das Erbmaterial der Viren so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann, auch wenn es nur in geringen Mengen vorkommt. Das Testverfahren nimmt rund vier bis fünf Stunden in Anspruch.

Bei der Antigen-Testung wird eine Probe von einem Nasen-Rachen-Abstrich auf einen Schnellteststreifen aufgetragen. Falls das Corona-Virus in der Probe enthalten ist, reagieren die Eiweißbestandteile des Virus mit dem Teststreifen und eine Verfärbung auf dem Teststreifen wird sichtbar. Vorteile von Antigen-Tests sind die vergleichsweise geringen Kosten und das schnelle Testergebnis, rund 30 Minuten. Jedoch nicht jeder Antigen-Test ist gleichgut. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt eine Liste mit Antigen-Tests, die Mindeststandards des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert Koch-Instituts erfüllen.

Zur Erklärung: Wichtig an dieser Liste ist die Spalte Sensitivität der Antigen-Tests, denn sie ordnen die Zuverlässigkeit der Tests ein. Die Sensitivität gibt an, wie viele Infizierte auch wirklich ein positives Ergebnis durch den Test bekommen. Bei einer Sensitivität von 95 Prozent beispielsweise bekommen 95 Getestete von 100 Infizierten auch ein positives Ergebnis. Fünf Personen sind jedoch positiv, bekommen das aber nicht durch den Test heraus. Je höher also dieser Wert ist, desto besser ist der Antigen-Schnelltest.

Dennoch: Antigen-Tests sind weniger sensitiv als der PCR-Test, es ist also eine größere Virusmenge notwendig, damit ein Antigen-Test ein positives Ergebnis zeigt. Das bedeutet, dass ein negatives Antigen-Testergebnis die Möglichkeit einer Infektion mit dem Corona-Virus nicht ausschließt. Außerdem ist ein Antigen-Schnelltest nicht so spezifisch wie ein PCR-Test, heißt es kommt häufiger als bei der PCR vor, dass ein positives Ergebnis angezeigt wird, wenn die Person gar nicht infiziert ist, bestätigt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG).

Mittlerweile hat das BfArM erste Sonderzulassungen nach §11 Absatz 1 Medizinproduktegesetz (MPG) von Antigen-Tests zur Eigenanwendung durch Laien (Selbsttests) zum Nachweis von SARS-CoV-2 erteilt. Die Liste wird kontinuierlich aktualisiert. Wie zu erwarten sind diese Selbsttests seit dem Verkaufsstart bei den Discountern bei Verbraucherinnen und Verbrauchern auf enormes Interesse gestoßen. Schnelltest dürfen inzwischen auch von Apotheken oder Zahnärzten angeboten werden. Einmal pro Woche können sich dort alle Frankfurter*innen ohne erkennbare Symptome auf Kosten des Bundes einem Point-of-care (PoC)-Schnelltest unterziehen. Welcher Anbieter in der Nähe einen kostenlosen Schnelltest anbietet, kann hier eingesehen werden.

Zurück zum Verfahren und zum Antikörper-Test. Er erfolgt anhand einer Blutabnahme. Dieser Test weist vor allem eine abgelaufene Infektion nach, wenn der Körper bereits Antikörper gegen den Erreger gebildet hat. Er sagt also nichts darüber aus, ob der Betroffene noch infektiös ist, wie lange die Infektion zurück liegt oder ob ein ausreichender Immunschutz gegen eine erneute Infektion vorliegt. Anders ausgedrückt: Fest steht nur, dass mit dem Testergebnis eines Antikörper-Tests nichts feststeht. Er ist daher zum Nachweis einer akuten Infektion nicht geeignet.

Fazit: Ein Allheilmittel sind die Tests nicht. Sie bieten nur eine Momentaufnahme. Wer ein negatives Testergebnis bekommt, kann sich auch wenig später anstecken, wiegt sich dann aber vielleicht in einer trügerischen Sicherheit. (DE)

(Hotline für Fragen und Informationen zum Corona-Virus Tel: 0800- 555 4666)

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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