Ausstellung: Steve McCurry in Frankfurt
In der Frankfurter Innenstadt zeigt die Leica Galerie bis zum 30. Juli eine Auswahl an farbgewaltigen Werken des US-amerikanischen Star-Fotografen Steve McCurry.

Immer und immer wieder sind es ihre durchdringend grünen Augen, die bis ins Mark treffen. Die Rede ist von dem misstrauisch-verängstigten Blick aus dem Gesicht der seinerzeit 12-jährigen Sharbat Gula, die der Star-Fotograf Steve McCurry 1984 ablichtete. Er nannte das Bild „Afghan Girl“, das er in dem Flüchtlingslager Nasir Bagh im pakistanischen Peshawar von ihr machte. Diese Augen erzählen eindringlich vom Leid eines vom Krieg gegen die sowjetischen Besatzer gezeichneten Landes. Seit Gula 1985 das Cover des National Geographic zierte, ging es um die Welt. Der Krieg bekam ein menschliches Gesicht. 20 Jahre später fotografierte er die Frau nochmals, mittlerweile vom harten Leben gezeichnet. Gemeinsam mit einem Team des National Geographics gelang es, die zu dem Zeitpunkt etwa 30 Jahre alt verheiratete Mutter dreier Töchter in der Nähe von Kabul aufzuspüren. Durch biometrische Ausmessung ihrer Augen-Iris und Gesichtsnarben konnte Gula zweifelsfrei identifiziert werden.
Motive aus 26 Ländern
Das afghanischen Mädchen im roten Schleier ist nur eines der 70 bekanntsten Farbmotive des US-amerikanischen Fotografen Steve McCurry, die die Leica Galerie in ihrer Ausstellung „The Eyes of humanity“ (zu deutsch: „Die Augen der Menschlichkeit“) bis zum 30. Juli in direkter Nachbarschaft zum Goethe-Haus und dem Romantik-Museum zeigt. In der Ausstellung sind unter anderem auch die zerstörten Türme des World Trade Centers in New York und Kuwaits Ölfelder zu sehen. Aber auch Fotos, die McCurry von traditionellen Stelzenfischern aufgenommen hat – in der Brandung vor den Küsten Sri Lankas. Alle seine Motive sind in den letzten vier Jahrzehnten in 26 Ländern entstanden. Es sind vor allem Bilder aus Krisen- und Katastrophengebieten, aber auch Landschafts- und Alltagsszenen.

Entlang enger Häusergassen
Auch sind es Bilder von Menschen, die unter außergewöhnlichen Umständen dennoch ihren kleinen Ritualen nachgehen – etwa so wie ein Junge, der in einer Süßwarenfabrik in Kabul arbeitet oder durch die hüfthohe Monsunflut watender Teeverkäufer. So versteht McCurry mit seinen Bildern oftmals das Gefühl zu vermitteln, mittendrin zu sein. Da ist beispielsweise das Cover des großformatigen Bildbandes „The Unguarded Moment“, das ein Kind zeigt, das eine enge Häusergasse entlang läuft, deren Wände mit bunten Handflächen bedruckt sind. „Unweigerlich hüpft das eigene Gemüt mit dieser dynamischen Momentaufnahme mit und möchte die eigene Hand über die Wand streifen lassen“, merkt die Leica Galerie dazu an.
Bilder machen Geschichte
Steve McCurry wurde am 23. April 1950 in Philadelphia, Pennsylvania, USA, geboren. Nach seinem Studienabschluss im Jahr 1978 arbeitete er zunächst zwei Jahre lang für eine Lokalzeitung, bevor er als freiberuflicher Fotograf nach Indien ging, heißt es in der Online-Enzyklopädie Wikipedia. In seiner Laufbahn hat er für alle wichtigen Magazine fotografiert, viele Bildbände veröffentlicht und wurde mit ebenso viel Preisen geehrt. „Bei der Wahl zum Pressefoto des Jahres gewann er 1985 vier erste Preise in vier Disziplinen und 1992 zwei erste Preise. Auch wurde er mehrmals zum Photographer of the Year gewählt und ist seit 2005 Ehrenmitglied der Royal Photographic Society of Great Britain“, notiert Wikipedia weiter. Die Fotografien von Steve McCurry haben Geschichte geschrieben. Eine Auswahl seiner Werke ist nun in Frankfurt zu bestaunen – das kostenlos. (DE/2022)
Kontakt:
Leica Camera Frankfurt GmbH
Großer Hirschgraben 15
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