Auf den Frühling ist Verlass

Wenn der Frühling im Palmengarten erwacht, sprießen unzählige Blumenzwiebeln unter Birken und buschigen, gelb leuchtenden Forsythien. Kein Wunder, dass bei diesem Anblick viele Besucher*innen ins Schwärmen geraten.

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„O sanfter, süßer Hauch! Schon weckest du wieder Mir Frühlingslieder, bald blühen die Veilchen auch“, sagte einst Ludwig Uhland, deutscher Dichter und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung zum Start in die neue Gartensaison. Mit Sicherheit hatte er dabei an den Palmengarten mit seiner „Frühlingsblumen-Schau“ und seinen Gewächsen gedacht. Denn wenn dort der Raureif auf den Dächern vergeht, die Tage länger werden und die Blumen wieder blühen, erwacht endlich der Frühling in der grünen Lunge Frankfurts.  Genau dann strecken allen Besucher*innen die vielen Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen, Primeln, Zwergschwertlilien, Weiden und Forsythien ihre Knospen, Blätter und Blüten entgegen.

Revolutionäres Glashaus voller exotischer Pflanzen

Die Entstehung des Ortes des Geschehens haben die Frankfurter*innen einem finanziellen Engpass und den damals unter ihnen recht unbeliebten Preußen zu verdanken: Als 1866 das Herzogtum Nassau von Preußen annektiert wurde, musste der klamme Adolph von Nassau einige seiner Besitztümer veräußern – darunter auch die Biebricher Wintergärten mitsamt der Sammlung exotischer Pflanzen. Laut Angaben auf der Homepage des Palmengartens beauftragte der Herzog den international bekannten Gartengestalter Heinrich Siesmayer mit der Suche nach einem Käufer. Siesmayer wollte die Exoten nach Frankfurt holen, um mit ihnen einen Garten aufzubauen. Um seine Idee eines kunstvoll und dennoch nach natürlichem Vorbild angelegten Landschaftsgartens mitsamt einem für die damalige Zeit revolutionären Glashaus voller exotischer Pflanzen zu verwirklichen, erdachte Siesmayer die „Palmengarten-Actien“. Bankiers, Verleger, Rechtsanwälte und allerhand vermögende Frankfurter*innen erwarben diese „Actien“ und ließen Siesmayers Vision Wirklichkeit werden.

Pflanzen und stehen zwei bis drei Wochen unter Schattenfolie

War der Palmemgarten zu Beginn ein Ort, an dem sich das gehobene Bürgertum traf, ist er heute ein Ort für jedermann jeden Alters und jeglichen Interesses – so auch für Gartenpflanzen. Pünktlich zur „Frühlingsblumen-Schau“ sortieren die Mitarbeiter die insgesamt 50.000 Blumenzwiebeln und Knollen, lagern diese anschließend gekühlt für rund sechs Wochen bei exakt fünf Grad. Den Experten zufolge müssen diese Frühlingsblumen der Kälte ausgesetzt werden, damit sie, wenn die Temperatur wieder steigt, den Drang zum Sprießen haben. Nach dem Abkühlvorgang landen die Zwiebeln zum Einpflanzen in ihre Töpfe. Rund zwei Wochen später dann begießen die Gärtner die Pflanzen und stellen Sie für zwei bis drei Wochen unter Schattenfolie ins Gewächshaus. Diese vermindert generell übermäßige Transpiration und das Austrocknen wurzelnackter Pflanzen.

Aufkeimende Frühlingsgefühle

Was die blühenden Frühlingsboten mit ihrem Farbenspiel anschließend bei so einigen Besucher auslösen, ist fast schon ansteckend: Denn die aufkeimenden Blumen wecken mit ihren strahlenden Farben Vorfreude auf längst vergessene Spaziergänge in der wärmenden Sonne der Mainmetropole. Vom kräftigen Pink über ein sattes Dunkelrot bis zum blassem Gelb: Für viele Frankfurter*innen ist diese Farbenvielfalt der erste Hinweis darauf, dass der Frühling mit seiner ganzen Üppigkeit anklopft. Noch bis zum 20. Februar können die Besucher*innen in diesem Jahr die Frühlingsausstellung bewundern. Es gilt die 2G-Plus-Regelung. Am Einlass ist ein gültiger Impfnachweis oder ein Nachweis einer überstandenen Corona-Infektion plus ein tagesaktueller, negativer Schnelltest aus einem offiziellen Testzentrum sowie der Personalausweis vorzulegen. (RA)

Wann:
03.02.2022 (bis 20. Februar)

Wo:
Palmengarten

Kontakt:
Palmengarten
Siesmayerstraße 61
60323 Frankfurt am Main
Tel: 069/212 339 39
E-Mail: info.palmengarten@stadt-frankfurt.de

Anmeldung:
Erforderlich

Kosten:
7 € (Tageskarte)

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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