Kunst gegen Einsamkeit – Gesundheitsamt verschreibt Kultur

Nach einer Umfrage fühlen sich ein Viertel der Menschen die Hälfte der Zeit einsam, während der Pandemiezeit hat sich dieses Gefühl verstärkt. Gerade ältere Menschen waren davon betroffen. Hier setzt das EU-Projekt „Kultur auf Rezept“ des Frankfurter Gesundheitsamtes an.

Wir alle haben während des pandemischen Lockdowns die Erfahrung gemacht mit Isolation und der daraus entstandenen Einsamkeit. Insbesondere bei älteren Menschen waren die psychischen Belastungen sehr groß. Dazu kam noch der Mangel an Möglichkeiten zum sozialen Austausch und zur Teilnahme an kulturellen Aktivitäten. Um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten mussten sich die Menschen in Deutschland und in Europa hauptsächlich auf digitale Mittel oder das Telefon verlassen.

Bild: Michaela Dollinger

Das Frankfurter Gesundheitsamt beteiligt sich seit Januar 2022 bis April 2024 in Kooperation mit dem gemeinnützigen Institut für angewandte Sozialforschung (ISIS) an dem EU-Projekt „Kultur auf Rezept“. Co-finanziert (finanzieren Unternehmen eine Investition oder ein Projekt aus mindestens zwei Finanzierungsquellen) wird das Projekt durch das Programm „Erasmus+“  für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. Vier nationale Agenturen setzen in Deutschland das EU-Programm „Erasmus+“ um. Bei dem Projekt soll herausgefunden werden, inwieweit durch neu entwickelte Kunst- und Kulturprogramme Einsamkeit und sozialer Isolation vorgebeugt und entgegengewirkt werden kann. Unterstützend untersucht dies auch das „Erasmus +“-Förderprogramm der Europäischen Union in Portugal, Rumänien, Irland und den Niederlanden.

Die Einsamkeit gerade bei älteren Menschen kann, wie Studien zeigen, auch Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebenszeit haben. Ich begrüße und unterstütze daher das Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten zu fördern, um das physische und psychische Wohlbefinden der Frankfurter zu verbessern […]“, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Quelle: frankfurt-live).

 

Das Projekt „Kultur auf Rezept“ zielt darauf ab, die Einsamkeit in der Bevölkerung zu reduzieren – durch Teilnahme am sozialen und gerade auch kulturellen Leben.

Mit unserem Ansatz ,Kultur auf Rezept‘ können wir betroffene Menschen ganz direkt erreichen und dazu beitragen, ihre Situation und ihre seelische Gesundheit zu stärken und verbessern […]“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes (Quelle: frankfurt-live).

Jetzt sind die Bürger*innen der Mainmetropole angesprochen, die sich in Pandemiezeiten einsam und alleine gefühlt haben und jetzt gerne wieder in einem geschützten Rahmen an kulturellen Aktivitäten teilnehmen möchten. Sie können sich beim Gesundheitsamt melden, um zu beraten, welches „Kultur-Rezept“ das Passende ist und wo sie es nach einem persönlichen Gespräch mit dem Gesundheitsamt kostenfrei einlösen können.

(Michaela Dollinger)

 

 

Gefördert aus Mitteln der Stadt und des Jobcenters Frankfurt am Main.

 

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